Dr. Christina Krause (Universität Duisburg-Essen)
Wie lernen gehörlose Schülerinnen und Schüler Mathematik? Wie konzeptualisieren sie mathematische Ideen? Welche Rolle spielt Gebärdensprache dabei? Und wie kann die Beantwortung dieser Fragen uns nicht nur dabei helfen, besser auf ihre speziellen Bedürfnisse eingehen zu können, sondern auch dabei, besser zu verstehen, was das Lernen von Mathematik und mathematische Begriffsbildung allgemeiner beeinflusst?
Mein Projekt „DeafMath“ setzt sich diese Fragen als Ausgangspunkt. Aufbauend auf Ergebnissen aus der Gesten- und Gebärdensprachforschung und der Gehörlosenpädagogik fokussiere ich — abgrenzend von defizitär orientierten Ansätzen — vor allem auf die Andersartigkeit des Lernens. Langfristig möchte ich so mathematikdidaktische Ansätze schaffen, die diese Andersartigkeit berücksichtigen und auf die Stärken gehörloser Lernender setzen. In meinem Vortrag werde ich erste Ergebnisse einer Eingangsstudie präsentieren und einen Ausblick auf Perspektiven in Forschung und Lehre geben.