Dr. Xenia Reit (Universität Duisburg-Essen)
Das Image von Modellierungsaufgaben im Mathematikunterricht ist eigentlich gut, können sie den Schülerinnen und Schülern doch ein reales Bild von Mathematik im Alltag und dessen Nützlichkeit vermitteln. Dennoch ist ihr Anteil am Alltagsunterricht eher gering. Die Gründe dafür sind vielfältig: zu zeitaufwendig, mangelnde Planbarkeit und Unklarheiten bei der Bewertung. Ganz im Sinne von “What you assess is what you get” wird im Vortrag insbesondere der letzte Aspekt in den Blick genommen und Möglichkeiten diskutiert, wie die Struktur von Schülerlösungen als Basis für die eine Bewertung herangezogen werden können. Sind vielschrittige Lösungswege „schwieriger“? Sind Lösungswege „schwieriger“ bei denen Lernende einige Schritte gleichzeitig bedenken müssen, im Vergleich zu solchen, bei denen sequentiell vorgegangen werden kann? Auf Basis einer Studie, in der verschiedene Modelle erarbeitet, an Schülerlösungen aus einer 9. Jahrgangstufe zu fünf Modellierungsaufgaben erprobt und quantitativ verglichen wurden, werden Möglichkeiten aufgezeigt, die Komplexität einer Modellierungsaufgabe einzuordnen, um Implikationen für mögliche Bewertungsmodelle abzuleiten.