Aiso Heinze (Leibniz-Institut, Kiel) + Diskussion
Was erwarten Hochschulen, was sollen Schulen leisten und welche Handlungsmöglichkeiten gibt es?
Seit Jahren werden mangelnde mathematische Kompetenzen von Studienanfängerinnen und Studienanfängern in MINT-Studiengängen beklagt. Während die schulischen Bildungsziele für das Fach Mathematik in offiziellen Dokumenten (z.B. Lehrpläne) beschrieben sind, gibt es von Hochschulseite keine vergleichbaren Beschreibungen der Erwartungen. Einzelne Initiativen (z.B. die cosh-Gruppe in Baden-Württemberg) versuchen, diese Lücke durch Erarbeitung von Mindestanforderungskatalogen zu füllen, um so konstruktive Lösungsansätze für die Übergangsproblematik zu ermöglichen.
Im Rahmen des 2015 begonnenen IPN-Projekts MaLeMINT wurden zwei Studien zu mathematischen Lernvoraussetzungen für MINT-Studiengänge durchgeführt, um die Erwartungen der Hochschulseite und die Ziele der Schulseite gestützt auf empirische Daten zu untersuchen. Dazu wurden Hochschullehrenden der Mathematik in MINT-Studiengängen aus ganz Deutschland nach den Erwartungen der Hochschulseite befragt und die Ergebnisse anschließend mit Mathematiklehrplänen aus fünf exemplarisch gewählten Bundesländern abgeglichen. Darüber hinaus wurden in Schleswig-Holstein mit Unterstützung des Bildungsministeriums und des Landesinstituts IQSH zwei Arbeitstagungen mit 50 Mathematiklehrkräften und Hochschullehrenden der MINT-Studiengänge durchgeführt. Ziel war die Erarbeitung eines Konsenses über erreichbare und notwendige mathematische Lernvoraussetzungen für MINT-Studiengänge an Hochschulen in Schleswig-Holstein und deren Illustration anhand von Aufgaben. Im Vortrag werden diese Aktivitäten des MaLeMINT-Projekts vorgestellt und diskutiert.
Um 15:00 Uhr folgt eine Kaffeepause, bevor um 15:30 Uhr eine Podiumsdiskussion zu dieser Thematik geführt wird.